Die Kräfte beim Beinabdruck

Die Kraft des Beinabstoßes (FM) lässt sich in zwei Komponenten zerlegen: eine vertikale Kraft (FVM) und eine horizontale Kraft (FHM).

Entscheidend ist die Richtung, in welche die Kraft wirkt.
Je größer der Winkel zwischen Fahrebene und Abdruckpunkt, desto geringer fällt der Vortrieb aus. Je kleiner der Winkel, desto größer wirkt die Kraft in horizontaler Richtung (Fahrtrichtung).

Wird das Standbein gebeugt, verlängert sich der Abdruckweg deutlich. Die Beinkraft wird effektiv ausgenutzt.

Technikleitbild:
Die Qualität der Trainingsbelastung ist gekennzeichnet durch kraftvolle Tritte mit langem Abdruckweg und geringer Frequenz auch bei niedriger Trainingsintensität (G1). Werden die Geschwindigkeiten mit geringen Kraftaufwand und höherer Frequenz realisiert, bleibt durch die niedrige Leistung beim einzelnen Abdruck der Trainingsreiz gering.
Ein „Qualitätstraining“  trainiert dann die spezielle Kraft, wenn die korrekte Abdrucktechnik bis zum Ende der Trainingseinheit realisiert werden kann!

Technikeinsatz „Hohes Knie“

Der Einsatz des „hohen Knies“ bewirkt zum einen eine Vorspannung in der Beinstreckerkette und sorgt durch einen längeren Beschleunigungsweg für einen höheren Kraftstoß beim Abdruck. Jedoch stellt diese Technik hohe konditionelle Anforderungen. Im Rennverlauf sieht man sie daher (fast) nur beim Start, bei Zwischen- und Zielsprints. Falsch ausgeführt kostet sie viel Kraft und Zeit. Bei zu geringer Beugung im Standbein erfolgt der Fußaufsatz mit fast gestreckten Bein (Vordehnung und Kniewinkel sind für einen effektiven Beinabdruck nicht mehr groß genug) zu weit vorn. Dadurch wirkt ein großer Teil der Kraft vertikal und der Fuß ist sehr hohen Stoßbelastungen ausgesetzt.

Fehlerbild:
Fußaufsatz zu weit vorne, Kraft wirkt zum großen Teil vertikal.

Fehlerbild:
Standbein wird nicht gebeugt, Abdruckweg bleibt dadurch gering.